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Die weiße Jaranga

ein Märchen aus Tschukotka (Ost-Sibirien)

„Ich will ein ganz kleines Kind, ein Kind, das nicht gehen, nicht stehen, nicht sitzen kann. Es soll ein Mündchen ohne Zähne haben und Augen wie ein neugeborenes Ren!“ sagte die Alte zu den sechs Kelä und sie bekommt es. „Säken heißt er.“ sagt der sechste Kelä.
Säken wächst nicht nur in der Nacht, wo man es nicht sehen kann, sondern auch am Tage. Schnell ist er groß und er träumt von der schönen Tochter des Tanairgin, der in der oberen Tundra wohnt. Er hat so viele Rentiere wie Sterne am Himmel, wie Tropfen im Meer, wie Flocken im Schneesturm....
Säken gelingt es, in die obere Tundra zu gelangen und die schöne Tochter Tanairgins und bringt sie zu seinen Eltern. Doch durch zwei böse Nachbarn geraten die jungen Brautleute in die untere Tundra. Aber am Ende leben sie glücklich mit den beiden Alten in der weißen Jaranga, die groß wie ein Schneeberg ist. (Jaranga: Wohnzelt der sibirischen Nomaden).

Schon seit ihrer ersten Tournee nach Sibirien 1991 interessieren sich Helga Brehme und Kart Rettenbacher für die Urbevölkerung Sibiriens. Es gibt etwa 30 bis 40 verschiedene Volksgruppen. Die Völker leben seit Urzeiten in oft unwirtlichen Gegenden von Kälte und Hunger bedroht. Um Überleben zu können, haben sie sich in ihrer Lebensweise ganz auf die Natur eingestellt. Ihre Religion ist eine Naturreligion mit einem Schamanen als Vermittler. Viele Volksgruppen sind ursprünglich Nomaden, die mit ihren Rentieren weiter ziehen. Sie leben in der Jaranga, einem geräumigen Wohnzelt. Die Jaranga kann abgeschlagen und wieder aufgebaut werden.
Die Tschuktschen leben in Nordost-Sibirien, einem Land mit kurzen Sommern und langen, dunklen, sehr kalten Wintern mit viel Schnee.

Das Spiel entstand in Zusammenarbeit mit Sergei Tarakanov aus Moskau.
Es spielen Helga Brehme und Velemir Pankratov.
Spieldauer 90 Minuten - mit Pause incl. Einführung.

Vorstellungstermine:

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